// Dienstag, 4. November 2025 // 18 Uhr // Medientheater //




Buchvorstellung und Performance


Präsentation des Sammelbandes Akustische Interfaces, erschienen im Verlag Springer Vieweg. Mit einer Einführung der Herausgeber:innen und zwei Impulsvorträgen von Christina Dörfling und Sebastian Schwesinger. Im Anschluss an die Buchvorstellung wird zum zweiten Mal die Performance Valdemar ist tot aufgeführt.



Zum Buch:


In der aktuellen Medienkultur gewinnen akustische Interfaces zunehmend an Bedeutung, wie es sich in vielen Alltagsbereichen wie der Arbeit, Mobilität, aber auch Freizeit zeigt. Der Band nimmt diese Entwicklung zum Anlass, neue Perspektiven auf die Mediengeschichte und -praxis analoger und digitaler Interfaces zu eröffnen, um die Bedeutung des Akustischen für die Ausdifferenzierung gegenwärtiger Interfacekulturen herauszuarbeiten. Die rezente Ubiquität von Smart Speakern, Natural Language Processing und Voice User Interfaces deutet einen Paradigmenwechsel in der Human-Computer Interaction an, dessen medienkulturelle Bedeutung nur durch eine vergleichende Betrachtung aus Sicht der Media und Sound Studies, der Ludomusicology und der Dis/Ability Studies angemessen behandelt werden kann. Erst digitale Infrastrukturen und Machine Learning-Algorithmen machen Voice Assistant-Technologien zur gesellschaftlichen Realität. Dies lädt dazu ein, ihre Kultur- und Technikgeschichte, ihre Medienpraxis, Affordanzen und Plattformisierung einer genaueren Untersuchung zu unterziehen und dabei ästhetische mit technischen sowie historische mit informatischen Analyseansätzen zu kombinieren. Dadurch werden die vielfältigen und widersprüchlichen Politiken akustischer Interfaces in ihrer Tiefendimension und Entfaltung im 20. und 21. Jahrhundert exemplarisch erschlossen. Die Analyse geht damit über eine rein gegenwartsbezogene Diagnose hinaus und formuliert zugleich kritische Positionen für die Kontextualisierung zukünftiger akustischer Interface-Technologien.


Das Buchprojekt geht zurück auf eine gleichnamige Tagung, die im Mai 2022 im Medientheater stattfand. Organisiert wurde die Tagung als Kooperationsprojekt der AGs Interfaces, Medienwissenschaft und Dis/Ability Studies, und Auditive Kultur und Sound Studies der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM). Der Band versammelt Beiträge von u.a. Mara Mills, Liz Faber, Wolfgang Ernst, Viktoria Tkaczyk & Christina Dörfling, und Sebastian Schwesinger. 



Zur Performance:

Akustische Performance

nach Edgar Allan Poe

von Florian Leitner & Kaspar Dornfeld


"Die Tatsachen im Fall Valdemar: Seit vielen Jahren bereits wird der Mesmerismus erforscht. Dabei fällt auf, dass die Reihe der bislang unternommenen Experimente eine bemerkenswerte und unverantwortliche Lücke aufweist: Noch nie ist ein Sterbender hypnotisiert worden."


Für einen modularen Synthesizer, einen Looper, drei Mikrofone, eine Bandmaschine, ein Effektgerät, zwei Menschen und 48 Kopfhörer. Zum Abschluss der Summerschool "40 Jahre Aufschreibesysteme 1800/1900“.